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Zentrum für HochschulBildung

Digital Learn­ing Leadership (DLL)

Modulinhalte

Welche Bedeutung hat das Arbeitsfeld „Bildung in der digitalen Welt“ für die Schul- und Unterrichtsentwicklung?

Welche Kompetenzen sollten pädagogische Führungskräfte in ihren Rollen, Funktionen und Aufgaben erwerben, damit sie den Herausforderungen, die im Kontext der digitalen Transformation des Systems Schule einhergehen, begegnen können?


Im ersten Modulelement werden, ausgehend von den in Kollegien, Elternschaft und Gesellschaft verbreiteten Haltungen, die sich zwischen Skepsis und Euphorie bewegen, die zentralen Aspekte digitaler Schul- und Unterrichtsentwicklung adressiert. Lernen in der Kultur der Digitalität erfahrbar zu machen, bedeutet, dass Schulleitung Räume eröffnet, in denen sie selbst innovieren und die dazu notwendigen Haltungen entwickeln können.

Daran anknüpfend werden neben praxisbezogenen Reflexionen wissenschaftliche Erkenntnisse lernwirksamer Führung in der digitalen Transformation und die damit verbundenen Aufgaben und Rollenprofile von Schulleitungen und pädagogischen Führungskräften entwickelt und in praktische Szenarien übertragen. Die Teilnehmenden lernen Modelle und Ansätze für neues Lernen und formen die Bedingungen, unter denen Lehren und Lernen in der digitalen Transformation gelingen kann. Dazu entwerfen sie den Zukunftscode für ihre Schulen und adaptieren schulische Leitbilder. Zudem liegt der Blick auf dem aktuellen Diskussions- und Entwicklungsstand rund um Künstliche Intelligenz (KI) in der Schule (vor allem mit Blick auf Lern- und Prüfungskultur). Zudem werden die inhaltlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Kurses vorgestellt (z. B. Modulelemente, Dozierende, Ablauf, Lernplattform, Prüfungsformalia) und mit den Kursteilnehmerinnen im Sinne eines adaptiven Qualifizierungsansatzes rückgekoppelt.

Wie lassen sich technische Ausstattung, Apps, Lernprogramme und Softwarepakete in innovativen Lernsettings zur Potenzialentfaltung gewinnbringend einsetzen?

Welche Dynamiken ergeben sich durch agile Leitbilder in digitaler Schul- und Unterrichtsentwicklung?


Im zweiten Modulelement werden u.a. digitale Instrumente und KI-Tools vorgestellt, angewendet und analysiert, die nachweislich neue Möglichkeiten für das Unterrichten und Lernen in folgenden Bereichen bedeuten: Selbststeuerung, Selbstbestimmung, Feedback, Peer Learning, individualisierte Rückmeldungen über Lernerfolge und die Förderung der kollegialen Zusammenarbeit in professionellen Lerngemeinschaften. Digitale Werkzeuge auf der Ebene der Schul- und Unterrichtsentwicklung scheinen geeignet, die Transformation des Lehrens und Lernens im Hinblick auf Personalisierung und Umgang mit Heterogenität voranzubringen. Schulische Leitbilder und Konzepte sollten dies abbilden und Grundlage für die stetig erforderliche Anpassung technologischer Ausstattungsprozesse und schulischer Aushandlungsprozesse sein. In diesem Zusammenhang eröffnen sich Perspektiven für zeitgemäße und alternative Verfahren im Rahmen einer neuen Prüfungskultur. Dazu müssen Schulleitungen und pädagogische Führungskräfte in die Lage versetzt werden, die Potenziale digitaler Lernumgebungen vor dem Hintergrund des Ziels personalisierten Lernens individueller Förderung von Schüler*innen auszurichten. In diesem Zusammenhang sollen exemplarisch Bausteine und Leitlinien schulischer Leitbilder in der digitalen Transformation auf der Basis von Kompetenzrahmen, die pädagogische und technische Aspekte miteinander verknüpfen, erarbeitet werden.

Wie können Führungskräfte ihre Schulen in die Phase der Transformation führen?

Mit welchen Werten, Strategien und Praktiken arbeiten sie, so dass es ihnen auf allen Ebenen gelingt, die Lernkultur mit ihren Schulteams zu innovieren und im Prozess zu verstetigen und zu institutionalisieren?


Das dritte Modulelement geht der Frage nach, welche Praktiken für ‚(Digital) Learning Leadership for change‘ prägend sind, welche Gelingensfaktoren wir erkennen und welche Kompetenzen, Führungskonzepte und -werkzeuge Transformationsprozesse in Schulen beflügeln.

Die Teilnehmenden werden Konzepte kennenlernen, selbst entwickeln und reflektieren, mit denen transformative Führung und Kollaboration in professionellen Lerngemeinschaften digital unterstützt gelingen kann. Dazu werden sie Denkrahmen und Instrumente aus dem Design Thinking, Theorie U und agile Werkzeuge anwenden, die dazu geeignet sind, um die eigenen Schulen zukunftsgerichtet zu entwickeln und die Kollegien und weitere Akteure auf Schulebene (z.B. das weitere pädagogisches Personal) zu involvieren und für die Mitgestaltung und Realisierung von zukunftsgerichteten Prozessen zu motivieren. Die Teilnehmenden werden ihre schulischen Herausforderungen in Bezug auf Schulentwicklung in der Digitalität und im Zeitalter von KI schärfen und daraus konkrete Zukunfts- und Projektpläne entwickeln. Materialien zur Selbsteinschätzung und Reflexion der digitalisierungsbezogenen schulischen Entwicklungsstände werden vorgestellt, angewendet und für die eigene Praxis reflektiert können.

Welche Wirkungen wollen wir mit Digitalisierung und KI über die Schule hinaus in die Bildungsregion und die Gesellschaft langfristig erzielen?

Wie kooperieren wir in Netzwerken mit dem Ziel, Bildungsgerechtigkeit herzustellen und Chancen zu ermöglichen?

Anlässlich der Notwendigkeit des Umgangs mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen sowie und pädagogischen Herausforderungen scheinen Kooperationen und Vernetzung im Zuge der digitalen Transformationen für die Erreichung der eigenen schulischen Entwicklungsziele unerlässlich. In diesem Modul werden die Teilnehmenden das Potenzial digitaler Möglichkeiten und Strukturen in Bezug auf die Vernetzung von Schulen (in ihrer Region) sowie im Hinblick auf Lehr-Lernkooperationen herausarbeiten und transferierbar auf den jeweils eigenen Kontext erschließen. 
Digitale Möglichkeiten können diese Entwicklungen und damit zukunftsgerichtete Transformationsprozesse in der eigenen Schule unterstützen. Das digital organisierte Netzwerk allein reicht dafür nicht aus, vielmehr braucht es bildungsregional verabredete Strukturen, in denen Einzelschulen zu Bündnispartnern für die Transformation von schulischer Bildung werden.
‚(Digital) Learning Leaders for Change‘ erkennen die Entwicklungspotenziale, die Digitalisierung nicht nur an ihrer Schule, sondern für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Bildungsregion bietet. Sie weiten ihren ‚Blick über den Tellerrand‘, um z.B. Chancengerechtigkeit und -ermöglichung innerhalb der Region auch in den Übergängen neu zu gestalten und die Stationen der Bildungskette sinnstiftend miteinander zu verzahnen.
Die gemeinsame Arbeit in der Bildungsregion kann zusätzlich mit neuem Leben gefüllt werden, wenn sich alle Akteure mit der Frage auseinandersetzen, welche Wirkungen sie mit der erheblichen Investition in die digitale Infrastruktur an Schulen am Ende bei den Schüler*innen für die nächste Bildungsstufe bzw. im Übergang – falls zutreffend in den Beruf bzw. das Studium -  erzielen wollen. Daran sollten sich schulische Leitbilder, Medienentwicklungspläne der Kommunen und Kreise am Ende messen lassen. Transformative Schulentwicklung wird damit zu einer gemeinsamen Netzwerkaufgabe in der Bildungsregion, die es auf der Einzelschulebene zu steuern gilt und für die eigenen Schule, das Kollegium sowie für die Schüler*innen nutzbar zu machen gilt.

Welche digitalen Instrumente helfen mir dabei, Befragungen adressatengerecht durchzuführen?

Wie kann ich über die Erhebung von Daten Erkenntnisse über den Erfolg von Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung gewinnen und die Ergebnisse nutzen, um meine Schule zielgerichtet weiterzuentwickeln?


Welche digitalen Werkzeuge bieten sich an, um Daten zu generieren sie zur Steuerung zu nutzen?

Die Umsetzung digitaler Konzepte in Schule und Unterricht muss von Beginn an und im Prozesse systematisch evaluiert und begleitet werden. Dazu sind Schulen angehalten, sich als lernende Institution zu begreifen, die ihre Entwicklungen und Maßnahmen auch auf der Basis valider und reliabler Datenerhebung vornimmt. Feedbackkultur, Evaluationsroutinen etc. bilden sich in selbstständigen Organisationen in den Alltagsstrukturen ab und gehören zum Handlungsrepertoire von Steuerung in der digitalen Transformation. In diesem Modul werden den Teilnehmenden digitale Feedback- und Evaluationsinstrumente vorgestellt, die für Richtungsentscheidungen und Führungshandeln wichtige Daten liefern können. Die Teilnehmenden sollen Evaluationsschemata entwickeln, die geeignet sind, die Schul- und Unterrichtsentwicklung in der digitalen Transformation evaluierend zu begleiten und Möglichkeiten zur wirksamen Steuerung zu erschließen.

Der Zertifikatskurs schließt mit einer Universitätsprüfung ab. Diese besteht aus einer schriftlichen Abschlussprüfung, die sich auf die Gestaltung digitaler Lern- und/oder Kommunikationsarrangements bezieht und die neuen Rollen und Chancen pädagogischer Führungskräfte im Kontext des DLL reflektiert. Die Arbeit sollte Beispiele eigener Arbeit und eventuell weitere Dokumente enthalten. Am letzten Tag des Kurses werden die Ergebnisse im Zusammenhang gesichtet und Vorschläge zur Weiterentwicklung des Kurses erarbeitet sowie die Zertifikate vergeben.

Die Weiterbildung wird in Trägerschaft des Vereins „Wissenschaftliche Weiterbildung an der TU Dortmund e.V.“ durchgeführt.